Liebe EEP-Freunde,
danke für die Kommentare zum letzten Video.
Ich sehe ihr seid sehr begeistert. Ich hoffe ich zeige nicht zu schöne Bilder und Videos, die dann andere davon abhalten, ihre Anlage zu zeigen. Jeder hat seinen eigenen Stil und es ist immer interessant zu sehen, wie andere bauen.
Heute zeige ich euch viele Züge und habe als Kameraplattform dafür ein fahrenden Fischerboot gewählt.
Zuvor möchte ich euch aber in einigen Bildern die Steuerung zeigen, die hinter dem Zugverkehr steckt. Neben einem kurzen durch Gleiskontakte gesteuerten Zwischenblock zwischen Hafen und Bahnhof wird der gesamte Zugverkehr durch drei Schaltkreise gesteuert.
Hier sehen wir ganz rechts den Schaltkreis, der Ein- und Ausfahrt zum Hafenbahnhof steuert.
Bei allen meinen Schaltkreisen zeigen die Pfeile bei den Weichen nach links, wenn die Weiche auf „Fahrt“ steht. Alle oberen Äste sind über virtuelle Verbindungen mit den unteren Ende verbunden.
Im Ruhezustand fährt das Schaltauto von unten nach oben.
Auf den Ästen sind die Signale und Weichen der entsprechenden Fahrstraße angeordnet.
Es gibt sechs Fahrstraßen jeweils für Ein- und Ausfahrt der drei Güterzüge.
Kommt ein Zug in den Bereich vor dem Einfahrtsignal schaltet er über einen Kontaktpunkt (der als Filter die ersten drei Buchstaben des Zugnamens enthält) die Weiche für den entsprechenden Ast auf dem Schaltkreis auf Abzweig. Fährt das Schaltauto durch diesen Ast, wird diese Weiche sofort wieder zurück gestellt und die Weiche im zweituntersten Ast auf Abzweig gestellt. Dadurch wird jeder andere Betrieb im Hafenbahnhof unterbunden. Diese Weiche wird wieder zurück gestellt, wenn der Zug seine Ladeposition im Hafenbahnhof erreicht hat. (Das Umsetzen der Lok geschieht noch zuvor durch auf den Gleisen angeordnete Kontakte)
Die Weiche im Schaltkreis für die Ausfahrt eines Zuges wird bei den beiden Fischzügen durch die Ausfahrt des Schiffes geschaltet, beim Kohlenzug durch einen zeitverzögerten Kontakt der kurz vor Erreichen der Ladeposition geschaltet wird. Bei der Ausfahrt eines Zuges wird die zweitunterste Weiche des Schaltkreises erst zurück auf Fahrt geschaltet, wenn der Zug den Zwischenblock zwischen Hafenbahnhof und der Einmündung zur weiter führenden Strecke verlassen hat.
Der Schaltkreis für den Personenbahnhof und die Einmündung der Güterzugstrecke fällt etwas umfangreicher aus, da hier durch die vielen Zugbewegungen nicht ein Zug alle anderen ungestört möglichen Bewegungen verhindern darf.
Die Schaltung ist eine Art Matrix. Jeder Fahrstraße entspricht einerseits eine Spalte mit den oben angeordneten Kontakten. Jede Fahrstraße hat aber auch eine Zeile von Weichen, mit denen die Schaltung anderer Fahrstraßen verhindert wird, die nicht gleichzeitig befahren werden dürfen. Zur Vereinfachung der Schaltung dieser vielen Weichen, sind diejenigen, die immer gleichzeitig geschaltet werden müssen, gekoppelt, Dann braucht man zu ihrer Schaltung nur einen Kontaktpunkt.
Das Schaltauto fährt in dieser Schaltung im Ruhezustand unten von links nach rechts. Von allen
offenen Enden im oberen Bereich springt das Schaltauto per virtueller Verbindung wieder auf den unteren Strang direkt neben dem entsprechenden Ast.
Eine Fahrstraße wird dadurch angefordert, dass unten die entsprechende Weiche auf Abzweig gestellt wird. Überfährt das Schaltauto dann die Kontakte ganz oben auf dem Ast, wird unten die Weiche zurück gestellt und alle Weichen und Signale für die Fahrstraße geschaltet, sowie die Veto-Weichen in den anderen Ästen auf Abzweig geschaltet, soweit notwendig. Diese Weichen werden über einen auf den Schienen angeordneten Kontakt vom Zug beim Verlassen der Fahrstraße wieder auf Fahrt gestellt.
Der Schattenbahnhof hat 6 Gleise (für jeden Zug eines) und es gibt entsprechend 6 Fahrstraßen für die Ausfahrt.
Die Ausfahrt wird für die 3 Personen befördernden Züge wird über das als Uhr funktionierende Schaltauto auf dem Gleisstück oben (mit virtueller Verbindung des rechten zum linken Ende) angefordert, allerdings mit der Wenn-Bedingung, dass das Ausfahrsignal aus dem Schattenbahnhof auf Halt steht. Dieses wird jeweils vom Zug kurz davor auf Halt geschaltet. So ist garantiert, dass keine Fahrstraße geschaltet wird, ohne dass ein Zug vorhanden ist.
Die Fahrstraßen für die beiden Fischzüge werden jeweils vom Fischdampfer schon an der Hafeneinfahrt angefordert. Wenn alles frei ist, ist dann der Fischzug vor dem Fischdampfer im Hafen. Wenn gerade viel Betrieb ist, kann es aber auch länger dauern.
Die Ausfahrt des Kohlenzugs wird über einen zeitverzögerten Kontakt von ihm selbst angefordert.
Der 7. Ast von oben, der keine Kontaktpunkte trägt, wird bei der Ausfahrt eines Zugs geschaltet und erst zurückgesetzt, wenn der ausfahrende Zug hinter der Einfahrtsignal des sichtbaren Bahnhof verschwunden ist.
Der 8. Ast ist die Fahrstraße für die Einfahrt eines Zugs in den Schattenbahnhof. Bei der Einfahrt werden durch Gleiskontakte alle Weichen in Grundstellung geschaltet und über einen Filter auf den Namen des Zuges dann das richtige Gleis im Schattenbahnhof geschaltet.
Die 9. Weiche steht auf Abzweig, immer wenn der Abschnitt zwischen dem Einfahrtsignal und den Ausfahrtsignalen des Schattenbahnhofs besetzt ist.
Natürlich könnte man das ganze auch über einen Fahrplan steuern, wenn man alle Fahrzeiten sorgfältig bestimmt. Ich finde es interessant, wenn wie in Wirklichkeit zufällig immer neue Situationen entstehen und man dann zusehen kann, wie die Schaltungstechnik damit zurecht kommt.
Nun aber genießt das Video. Wenn der von rechts kommende Fischzug vor dem Einfahrsignal des Bahnhofs hält, weil er den ausfahrenden Schnellzug, dessen Fahrstraße er kreuzt, erst vorbei lassen muss, wisst ihr nun, dass dies durch die große Matrixschaltung geregelt wird.
Viele Grüße
Oskar