50 Jahre im Dienst E10 (110)

Anlagen die auf einer Vorbildsituation beruhen die getreu umgesetzt wird
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50 Jahre im Dienst E10 (110)

#1 Beitrag von Hauptwerkmeister »

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Vorwort von Simon,
Kurz nachdem sich das DEF (leider) verabschiedet hat, und wir EEP6 Freunde hier in diesem wunderschönen Forum eine neue Bleibe gefunden haben, wurde ich von Björn (Daubentonia) gefragt, ob ich nicht mein ‚Baureihe 110 (E10)- Band’ in diesem Forum nochmals veröffentlichen würde.
Die Idee gefiel mir nur zum Teil, da das Alte im neuem Gewand erscheinen würde. Deswegen wurde diese Idee erweitert und ich habe beschlossen das Projekt vollkommen neu aufzulegen. Es sollte jedoch ein Projekt sein, welches ungeahnte Ausmaße nehmen würde. Das dieses Unterfangen alleine nicht bewältigt worden könnte, lag auf der Hand. Deswegen wurde in diesem Forum der User Br110 (Daniel Dittmann) kontaktiert und gefragt, ob er nicht ebenfalls Interesse hätte. Er willigte sofort ein und stand nun ebenfalls an meiner Seite.
Mit der Zeit hat sich dadurch ein sehr geschätzter Partner entwickelt und es hat wirklich Spaß gemacht mit ihm zusammenzuarbeiten.
An dieser Stelle möchte ich mich für sein Tatenfreudigkeit, seine Einfallsreichtum, seinem Wissen und seiner Geduld Recht herzlich bedanken!
Für meine Wenigkeit wird es das letzte große Projekt gewesen sein, da sich in naher Zukunft einiges im Privatleben ändern wird und die derzeitige Zeit nicht wieder erreicht werden kann. Trotzdem werde ich mit gleicher Freude an diesem Hobby bleiben.

Vorwort von Daniel,
Schon lange verfolge ich das allgemeine Geschehen bei und um EEP in den gängigsten Foren. Nach mehreren Jahren folgte die Anmeldung, hier im Sechser. Schnell wurde ich von Hauptwerkmeister (Simon) kontaktiert und gefragt ob ich ihm helfe. Lange überlegen musste ich nicht, weil ich die 110 und Co sehr gern sehe. Aber große Sorgen hatte ich in der Dioramengestaltung. Mein "grüner Daumen" und die Kleinigkeiten um die Eisenbahn gelingen nicht so gut. Wahrscheinlich lag auch da der Reiz drin es mal zu versuchen. Meine größte Angst war überhaupt an Simon´s professionelle Bilder, die qualitativ hochwertig sind, heran zu kommen. Doch er meinte sie sehen gut aus.
Mir hat es ebenfalls viel Spaß gemacht mit Simon dieses Projekt auf die Beine zu stellen und bei uns ist ebenfalls die Anspannung groß, wie dieser Bilderbogen bei den Usern seinen Anklang findet. Ich möchte mich auch hier an Simon herzlich bedanken, für seine Tipps, seinen Ideen, seinem Wissen und der Modellen das alles umzusetzen. Er hat sich in den 3 Monaten auch als ein sehr angenehmer Zeitgenosse entpuppt, wie ich bei ihm.
Hinzu kommt, dass er mich angesteckt hat, mit seinen Dioramen und so werden in Zukunft auch von mir Bilder kommen, wo nicht nur eine 110 drauf ist aber auch Anlagenvorstellungen werden folgen.

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Das Projekt weißt eine noch nie erreichte Anzahl an Bilder und Wissen auf, welches in gut 3 Monaten erarbeitet wurde. Wie man es bereits kennt, sind die Bilder einer realen Vorlage entstanden. Insgesamt haben wir für euch in 9 Kategorien, dass Leben der Baureihe E10, 110, 112, 113, 114,115 und 139 vorbereitet. Außerdem sind einige Bilder, von dem alten Projekt hier mit in diesem Beitrag eingebaut worden, um eine Verbindung zur alten Dokumentation aus dem DEF herzustellen. Von ‚der ersten Stunde’ bis hin zu den ‚Exoten’ ist für Jedermann etwas dabei. Da die Datenmenge an Bildern etwas zu groß erscheint, haben wir Vorgenommen in jeder Kategorie mindestens 1 Post unterzubringen. Es wird dann nach regelmäßigen Zeitabständen das jeweilige nächste Thema geschrieben, sodass in der Zwischenzeit Platz ist, um Kritik oder Fragen Kund zu geben.

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Selbstverständlich haben auch noch andere User mitgeholfen das Sammelwerk mit Bildern zu erweitern. So sind Aufnahmen (gekennzeichnet) dabei, die nicht aus Daniels oder meiner Feder entstammen.
Folgende Personen haben freundlicherweise mitgewirkt:
Roman (leider hier nicht vertreten) , Patrick (Adlerauge_97) , Björn (Stahlschwelle)

Vielen Dank!

Ich wünsche nun viel Spaß beim Anschauen und Lesen der folgenden Themen:
1.- ‚Die Entstehung und die ersten Jahre’
2.- ,Der Rheingold’
3.- ,Die Einsatzjahre 1970 bis 1985’
4.- ,Die Einsatzjahre 1986 bis 1994’
5.- ,Die Einsatzjahre 1995 bis 2013’
6.- ,Die Baureihe 113 und 115 bei DB Autozug und Fernverkehr’
7.- ,Verwandte Baureihe, die 139’
8.- ,Exoten und Systemtechnik’
9.- ‚Verschrottung, Sonderverkehre, Museumseinsätze’
Zuletzt geändert von Hauptwerkmeister am 27.03.2013, 17:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#2 Beitrag von Hauptwerkmeister »

Entstehungsgeschichte und die ersten Jahre

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Der Vorgänger der Baureihe E10 war zweifelsfrei die Baureihe E44, dessen Entstehung vor dem Krieg lag. Nachdem die Kriegsschäden wie Gleise, Brücken, Bahnhöfe und Fahrzeugmaterial weitgehend beseitigt wurden, orientierte sich die noch junge Bundesbahn an die Zukunft, die dem elektrischen Zugbetrieb vorbehalten war. Im eigentlichen Sinne sollte die Baureihe E10 nur eine verbesserte Variante, der im Krieg geplanten Baureihe E46 sein.

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Hingegen anderen Baureihen gab es bei der E10 eine Seltenheit. Die ersten 4 Prototypen waren unterschiedlich gebaut, um diverse Techniken zu testen. Auch die Hersteller waren pro Prototyp unterschiedlich, bis auf die Baureihen E10 004 und E10 005.

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Die Baureihe E10 005 wurde nachträglich bestellt und war der E10 004 Baugleich. Sie sollte schon von Anfang an im Plandienst eingesetzt werden, um einen Vergleich zu der Baureihe E18 herzustellen. Die Auslieferung der Prototypen erfolgte von 1952 bis 1953,

Zunächst ging man davon aus, dass die Baureihe, abgesehen vom schweren Güterverkehr, deren die neue Baureihe E50 vorbehalten war, alles bespannt. Doch dazu kam es nicht. Nach den Probungen wurde im Jahre 1954 das „Einheitslok- Pogramm“ geschaffen. Noch mal eine kurze Wiederholung:

- Die Baureihe E10 für den Schnellzugdienst Vmax. 150
- Die Baureihe E40 für den Güterzugdienst Vmax. 100
- Die Baureihe E41 für den leichten Zugdienst Vmax. 120
- Die Baureihe E50 für den schweren Güterzugdienst Vmax. 100

Die Serienloks, gebaut durch Krauss Maffei und SSW hatten zunächst einen leicht abgeänderten, Lokkasten, auch als „Kastenform“ bezeichnet. Bis zur Baureihe E10 216 wurden alle Maschinen mit den sogenannten „Einfachlampen“ abgeliefert. Bis zur Baureihe E10 287 wurden dann alle mit Doppellampen abgeliefert, welches ihr ein modernes Aussehen verlieh. Außerdem wurden die Lüftergitter geändert und waren nun nicht mehr Vertikal sondern Horizontal.

Ab E10 288 wurde dann, die vorher schon bei den Rheingold- Loks erprobte geknickte Version des Lokkastens eingeführt, welche bis heute den Spitznamen: „Bügelfalte“ trägt. Abgesehen von den Farbgebungen Fernblau (das spätere Ozeanblau-Beige) und dem TEE-Rot (dem späteren Rot-Beige) für den Rheingold bzw. dem TEE wurden alle Maschinen in der Farbgebung Kobaltblau abgeliefert. Dieses änderte sich erst, mit in Kraft treten der neuen Farbgeneration.

Zu erwähnen sind die beiden Schnellfahrloks E10 299 und E10 300 die zu Erprobung der Baureihe 103 dienten und auf Strecke 200 kmh erreichten.

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mozkito
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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#3 Beitrag von mozkito »

hallo ihr zwei,

schöne sache das! :daho
freue mich auf weitere bilder und hintergrundinfos zu dieser kult-lok. hab mal in meinen alten fleischmann katalogen nachgesehen: die bügelfalte erschien 1965/66 in kobalt-blau und beige/blau zum damals auch schon relativ stolzen preis (zumindest für einen schüler mit schmalem taschengeld) von dm 45,-.

was ich bis heute nicht verstehe, dass man dem eep-modell dieses (kult)namengebende detail nicht zumindest optisch gegönnt hat: ein senkrechte schwache aber harte schattenkante, die seitwärts weich ausläuft ... :roll:
grüße vom gerd
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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#4 Beitrag von Hape1238 »

Hallo Simon & Daniel.
Klasse gemacht. :daho
Freue mich schon auf die Fortsetzung...
Grüße aus Genshagen

Hape!
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Thinkpad Core i7 3537 4x3,1Ghz, Intel HD Grafics 4000, 8 Gb Ram, Windows 8 64bit
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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#5 Beitrag von 41360 »

@ Simon & Daniel,

großes Lob :daho
m.f.
Grüßen aus Mülheim
Detlev
EEP alles auf: Athlon II 2x3,2 Ghz 8GB RAM / NVIDIA GeForce GT430 1 GB RAM / WIN 7 64 SP1
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wuvkoch (†)
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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#6 Beitrag von wuvkoch (†) »

Herzlichen Dank an Euch Zwei, freue mich mehr über eine der Kultloks der DB zu erfahren.
Die Bilder und Texte sind toll gemacht ,
Olaf / Wuvkoch
EEP _ Stammtisch Duisburg/NRW
Das aktuelle Projekt
viewtopic.php?f=4&t=3659

Hinweis:
Dieser Beitrag kann Tippfehler enthalten. Allerdings sind diese im Allgemeinen unbedenklich und dienen letztlich lediglich der Kurzweil entsprechender Sucher. Wer also solche findet,kann sie gern für sich behalten

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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#7 Beitrag von Hauptwerkmeister »

Guten Mittag,
Vielen Dank für die Positive Resonanz, dass freut uns wirklich sehr!
Die Einsatzjahre 1970 bis 1985

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In der Eisenbahnzeit von Anfang der 70iger Jahre bis Mitte den 80iger Jahren hat sich selbstverständlich vieles getan. Auch an der Baureihe 110 ist dieses nicht Spurlos vorbeigegangen. Schon seit dem 1. Januar 1968 tragen die Loks ab sofort die neue EDV-Nummer.

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Bereits im Jahre 1970 musste die DB mit der Lok 110 433 die erste DB-Einheitslok ausmustern. Grund hierfür war ein Unfall mit einem LKW. Außerdem wurden dieses Jahr die letzten Glanzleistungen im Schnellzugeinsatz vollbracht, da nun die Bahnbetriebswerke genügend Loks der Baureihe 103 zur Verfügung hatten.
In den folgenden Jahren verliert die Baureihe 110 und 112 kontinuierlich hochwertige Einsätze an die Baureihe 103 und muss sich mit niedrigeren Diensten zufrieden geben. In den Jahren 1974 bis 1978 waren gut 37% des DB-Netzes unter Fahrdraht.

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Bild von: Roman

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Bild von: Björn

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Bild von: Björn

In der Zeit verabschiedeten sich ebenfalls die Prototypen 110 001 bis 005 vom aktiven Dienst bei der Bundesbahn. Man sollte noch beifügen, dass ab dem Jahre 1976 bei den Loks der ersten Generation Scheibenwaschanlagen angebracht worden sind, welches zur Folge hatte, dass Griffstangen und Gitterroste entfernt werden konnten.

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Mittlerweile hat auch die Bundesbahn Angefangen das neue Farbschema Ozean Blau Beige einzuführen, welches den meisten Loks eher schlecht zu Gesicht stand, die Wagen allerdings freundlicher aussehen ließ. Den nächsten größeren Einbruch für die Baureihe 112 gab es mit der Einführung des IC79- Konzeptes. Viele Schnellzugleistungen entfielen.

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In den 80iger Jahren verbrachten die mittlerweile als Oldtimer bei der Bundesbahn bezeichneten Loks (nach dem die letzen Loks der Baureihe 194 abgestellt worden sind) zuverlässig ihre Aufgaben. Die Loks fuhren in den unterschiedlichsten Farbgebungen und Ausführungen quer durch die BRD.

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Stahlschwelle
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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#8 Beitrag von Stahlschwelle »

Hallo ihr zwei!

Das sind wunderschöne Aufnahmen, gespickt mit historischen Informationen zu einer sehr schönen Lokomotive!
Ich freue mich sehr auf die nächste Fortsetzung eurer Präsentation! :) :daho

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simenuss
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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#9 Beitrag von simenuss »

Sehr schöne Präsentation. Tolle Infos über die Kult-Lok.
Freue mich schon auf die Fortsetzung.

:D :daho :daho :daho
Gruß aus Baden
Siggi

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schaumbk
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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#10 Beitrag von schaumbk »

Hallo ihr zwei,

da ich von Lokomotiven und Eisenbahn nicht so viel verstehe, kann ich nur zu den Bildern und Infos etwas schreiben.

Toll gemacht :daho

Klaus
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von_Wastl
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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#11 Beitrag von von_Wastl »

Klasse ausgearbeitet, tolle Bilder!

Macht weiter so. Das macht riesigen Spaß, zu lesen und anzuschauen.

:daho :daho :daho
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BR110
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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#12 Beitrag von BR110 »

Der Rheingold
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1962 begann der Bau, der Unterbaureihe E10.12, bei Krauss Maffei in München Allach für den Rheingold. Wegen Verzögerung der Fertigstellung der neuen Baureihe E10.12, wurden 5 vorhandene Kasten-E10 kurzerhand umgebaut (E10 1239-1244) und nach Anlieferung der original E10.12 (E10 1265-1270), im Frühjahr 1963, wieder zurückgebaut (E10 239-244). Im Sommer 1963 erschien der Rheingold endlich so wie ihn seine Väter vorgestellt hatten. Auch alle Wagen waren nun im entsprechenden Aussehen, so dass sich der Zug von normalen Fernzügen deutlich abhob. Der Erfolg des Rheingold war so groß, dass die DB sich entschloss, auch den Rheinpfeil mit gleichen Wagen- und Lokmaterial auszustatten. Im Jahr 1963 wurden daraufhin noch einmal 5 Kasten-E10 (E10 250-254) als Lückenbüßer hergerichtet, die den Rheinpfeil beförderten, bis die nächsten 5 Bügelfalten-E10.12 (E10 1308-1312) geliefert wurden. Der Komfort der erstklassigen Fernzüge knüpfte an den des Vorkriegs-Rheingolds an. Der Einsatz der Baureihe E10 hat jedoch eine enorme Fahrzeitverkürzung bewirkt. Das Zugpaar F22/23 Rheinpfeil verkehrte zwischen Dortmund und München. Der hohe Lokbedarf der F-Zugverbindung erklärte sich durch das Kopfmachen des Rheinpfeiles in Fankfurt/M Hbf. Bis Februar 1964 wurden die benötigten E10 1308-1312 geliefert. Ihr Vertreterinnen konnten wieder zurückgebaut werden. Der Rückbau betraf lediglisch die Lackierung und die Änderung der Getriebeübersetzung.
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1965 wurde der Rheingold zum TEE. Bisher waren nur Triebwagen (VT 11.5 bzw. BR 601) als Trans Europ Express verkehrt, dies war auch der Grund, die vorhandenen 11 E10.12 und alle Wagen schnellstmöglich in rot/beige um zu lackieren; analog der TEE-Farbgebung.
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Die dritte und letzte Serie der Unterbaureihe E10.12 wurde 1968 schon mit den neuen Nummern 112 485-504 abgeliefert. Bereits 1967 hatte man bei allen neugelieferten E10 auf eine Dachrinne und eine silberne Lackierung des Daches verzichtet.
1970 erfolgte die Auslieferung der Serien-103. Sie lösten teilweise die Loks im hochwertigen Reisezugdienst (ebenfalls die TEE Züge) ab.
1988 wurden die rot/beigen 112er in 2 neue Baureihen aufgeteilt. Grund hierfür waren die unterschiedlichen Drehgestelle der 160 km/h schnellen Loks. Die 11 ehemaligen Rheingoldloks der Baureihe 112 waren ab Januar 1991 in 113 umbenannt wurden, wegen Zusammenlegung der Bundes- und Reichsbahn. Die Reichsbahn hatte bereits ihre Baureihe 112 (DR-BR 212).
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Als Ersatzloks für schadhafte 103er im IC-Verkehr, waren 1979 nicht nur die 11 Rheingold-Loks nach Hamburg gekommen, sondern auch die Loks 112 485-112 504. Diese verschlissen noch schneller als die Rheingold-Loks und wurden schon 1988 zur neuen Baureihe 114 zusammen gefasst, die nur noch 140 km/h, später teilweise auch nur noch 120 km/h fahren durfte. Im März 1993 wurden alle 114er als 110-Ersatz von Hamburg nach Stuttgart abgegeben. Dort wurden sie wegen des schlechten Zustandes sofort z-gestellt. Im Laufe des Jahres 1994 wurden im Werk Opladen alle 114er zu Serien-110er umgebaut (110 485-504). Hierfür nahm man die Drehstelle von Kasten-110er, die für den Umbau zur Baureihe 139 vorgesehen waren. Dafür bekommen diese Loks, die Drehgestelle von ausgemusterten 140er.
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Von den Rheingold-Loks gibt es 2 Museumsmaschinen. Die rot/beige 113 311 und die verkehrsrote 110 488.
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TrailDogRunner1909
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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#13 Beitrag von TrailDogRunner1909 »

Hi,

das macht ihr wirklich richtig toll :daho
Ein bekennender LOK-Honk wie ich, lernt hier so einiges.
Bitte weiter so :yeah:

Gruss Schmiddi
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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#14 Beitrag von Fahrdraht (†) »

ja, ich bin auch ganz begeistert!

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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#15 Beitrag von Hauptwerkmeister »

Die Einsatzjahre 1986 bis 1994

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Ab Juni 1986 durften alle Loks der Baureihe 112 nur noch mit 140 kmh Höchgeschwindigkeit verkehren. Grund hier für waren die zu stark verschlissenden Drehgestelle.110 104 wurde im Oktober 1988 ausgemustert.

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Im Laufe der Zeit trafen bei der Ausbesserung der Einheitloks zunehmend Probleme auf: Die Kosten für die Ausbesserung wurde bei der Bundesbahn immer weiter eingeschränkt und Schadanfälligkeit, besonders bei den älteren Maschinen nahm drastisch zu.1989 lag der Schadbestand zeitweilig bei 50 %(!). Da die DDR 1989 ihre Grenzen öffneten verschwärfte sich der Lokmangel noch mehr.
Die Deutsche Reichsbahn brauchte ihre Loks der Baureihe 112 mit einer deutlich größeren Stückzahl an Lokomotiven, sodass man gesagt hat, dass die Baureihe 112 der Bundesbahn EDV-Gerecht, ab dem 1. Januar 1991 die Bezeichnung 113 erhielt.

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Am 20 Dezember 1991 musste jedoch Zeitweilig die Höchgeschwindigkeit bei der Baureihe 113 auf 120 kmh begrenzt, doch die Bundesbahn konnte aufgrund an Mangel von Schnellfahrloks nicht auf sie Verzichten und richtete sie wieder her. Die Loks der Baureihe 113 erhielten bis 1993 im Rahmen eines "Sonderpogrammes" eine "Türblockierung". Die Baureihe 110 folgte bis einschließlich 1995.

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Bild: (Björn) Daubentonia

Während die Loks aller Baureihen in den 3 vorhandenden Farbgebungen Ozean-Blau Beige, Kobaltbalu und Rot-Beige fuhren, macht die Bundesbahn eine neue Farbgebung bekannt. Das Orientrot bzw. Himbeerrot genannte Outfit verbreitete sich Anfangs nur sehr langsam bei Schnellzugloks, allerdings erfasste auch diese Baureihe die neue Farbgebung.

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Bild: (Björn) Daubentonia

Mit Gründung zum 1.Januar 1994 ging der gesamte Bestand der Baureihe 110-Familie zur privaten, neugegründeten Deutschen Bahn AG über.

Hiermit möchte nachträglich noch Björn (Daubentonia) für seinen Bilderbeitrag erwähnen.

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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#16 Beitrag von KBS198 »

tolle Bilder :daho

nur ist in Lauda der Bahnsteig zu hoch, beim Übergang ist in real keine Stufe,
den der Randstein des Bahnsteiges hat seine untere Kante auf SOK siehe hier.

Gruß Stefan
EEP6.1 Classic
+ mbit CatEditor, Albert, Resourcenswitcher2

Rechner1: Dell Latitude D820; Intel T2400 @1833Mhz; Nvidia Quadro NVS 110M; 4GB RAM; Win 7 Pro SP1 32bit;
Rechner2: AMD Phenom II X4 555 @3200Mhz; Nvidia GTX950; 8GB Ram; Win 10 64bit;

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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#17 Beitrag von Bernie »

Stefan,

Wenn er niedriger wäre, könnte der Aufsichtsbeamte doch sehen, dass seine Schnürsenkel offen sind :rofl:

Sorry :oops:

Bernie
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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#18 Beitrag von Baumeister »

Hallo BR 110,
Dein Beitrag zur Geschichte der BR 110 ist sehr aufschlußreich für einen DR-orientierten Bahnfan.
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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#19 Beitrag von BR110 »

Guten Morgen an alle,
Wir bedanken uns sehr herzlich für das positive Feedback aller Betrachter und Schreiber :rose:

Die Baureihe 113 und 115 bei DB Autozug und Fernverkehr

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Wie bereits erwähnt, stammt die Baureihe 113 von den Rheingold-112er (112 265-270, 308-312) ab. Sie darf auch heute noch 160 km/h fahren. Leider ist der aktuelle Bestand auf 3 Loks (+ eine Museumslok) zusammengeschrumpft. Grund hierfür war der schlechte Zustand, durch die jahrelange Belastung mit Tempo 160 und Bedarfsmangel. Auch die 3 bzw. 4 übrigen Maschinen wurden Aufgrund ihrer schlechten Drehgestelle, auf 120 km/h beschränkt und kamen als "Gnadenbrot" nach München mit allen anderen übrigen 113er. Doch wurden diese wieder aufgearbeitet, weil die Bahn nicht auf die Schnellzugloks verzichten konnte. Heute gehören die restlichen 113er zu DB Autozug.
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Die Baureihe 115 entstand ab dem Jahr 2005. Dabei handelt es sich um ganz normale Serien-110er, die einfach nur umbenannt wurden. Dies war nötig, um die Loks ihren Geschäftsbereichen zuzuordnen. Baureihe 110 bei DB Regio und Baureihe 115 bei
DB Autozug. Die Baureihen 113 und 115 sind in Berlin Rummelsburg beheimatet. Damit sind erstmals ex-Bundesbahnloks der E10, im Gebiet der ehemaligen Deutschen Reichsbahn heimisch geworden.
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Der Einsatz dieser Loks sind neben den Autozügen, auch Nachtzüge, wie City Night Line und Euro City, einzelne IC-Leistungen, D-Züge (was davon übrig ist), Sonderzüge und Schadzüge (PbZ). Sehr sehr selten kamen sie auch im Nahverkehr vor.
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Momentan ist DB Autozug dabei die 115er, die nicht mehr im besten Zustand sind, zu verschrotten. Der Rest wird zur Zeit instand gehalten oder sogar neu gefristet.
Zum jetzigen Zeitpunkt sind die 113 311 und die 115 152 im Museumsbestand.
Schöne Grüße aus Erkrath
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Re: 50 Jahre im Dienst E10 (110)

#20 Beitrag von Hauptwerkmeister »

Die Einsatzjahre 1995 bis 2013

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Mit der Bahnreform 1994 hat sich vieles geändert. Sogenannte Geschäftsbereiche wurden bei der Deutschen Bahn AG eingerichtet. Zuerst war für die Baureihen das Geschäftsbereich „Traktion“ vorgesehen.
Äußerlich wurde lediglich das Bundesbahnkeks durch das schlichte Bahn AG Keks ersetzt.

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Die ersten Jahre beförderten die Loks der Baureihe 113 und 110 noch fast alle Zuggattungen, wie z.B. den Interregio oder Intercity. Doch war eine völlige Abwandlung in den Nahverkehrsbereich, mit Gründung des Geschäftsbereich 'DB Regio' war schon vorauszusehen. Es bildeten sich unter dem hause DB Regio regionale Geschäftsbereiche, sodass man die Streckenverläufe fest einplante. (z.B.: RE Düsseldorf-Emmerich)

Diese Läufe sollten möglichst in Wendezügen abgewickelt werden. 1997 war der Anblick einer Wendezug gesteuerten Bügelfalten noch Recht ungewohnt. Die erste Lok die mit der Steuerung ausgerüstet worden war, ist 110 446.
Ebenfalls erhielten die Loks der Baureihe 110 nach und nach ab 1997 das Verkehrote Farbschema. Ab 1. Januar 2000 befanden sich immerhin noch 411 Serien-Lokomotiven der 110 im Einsatz. (zählt man die Loks der Baureihe 139 mit).

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Die Bahnbetriebswerke teilten sich genau in 6 Bahnbetriebswerke auf: Saarbrücken (39 Maschinen), Braunschweig (89 Maschinen), Dortmund Bbf (49 Maschinen), Köln-Deutzerfeld (66 Loks), Frankfurt (M) 1 (57 Maschinen). Stuttgart (74 Maschinen)

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Mit der Zeit wurden die Loks der Baureihe 110 langsam aber sicher entbehrlich. Neue Streckenausschreibungen sahen modernere Triebzüge voraus, oder private, wirtschaftlichere Betreiber. So wurde die 110 Erbarmungslos aus dem Wettbewerb verdrängt. Sie überlebte diesen Wandel jedoch ihrer Schwesterbaureihe 141 über, die ebenfalls im Regionalverkehr eingesetzt wurde.

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Doch kontinuierlich begann ihr Stern an zu sinken. Ab dem Jahre 2000 wurden verstärkt Loks der älteren Gattung (Kastenloks) ausgemustert, doch auch die Bügelfalten mussten dran glauben. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2013 und die letzten Mohikaner verrichten weiterhin zuverlässig ihren Dienst für DB Regio. Doch auch damit wir ca. 2014 Schluss sein, da die Maschinen logischerweise keine Hauptuntersuchungen mehr erhalten und so ihre Fristen ablaufen.

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Eine kleine Anzahl von nicht mehr benötigten Loks der Baureihe 110/113 deren Besitz DB Regio war, erwarb sich DB Autozug und reihte sie unter die Baureihenbezeichnung 115 ein. Gegenwärtig verkehren auch heute noch, über 40 Jahre alte Maschinen zuverlässig ihren Dienst und werden Bundesweit eingesetzt.
Insgesamt hat sich die Baureihe als sehr zuverlässiges Arbeitstier der Bundesbahn herausgestellt und hat sich ihre Ausmusterung (im positiven Sinne) redlich verdient.
DB Regio AG
Verkehrsbetrieb Niedersachsen
"EIB 131" Tf
Dienstelle Bremen/Emden


"Aktuelle Devise: "LZB macht erst mit CIR-ELKE so richtig Spaß!"

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