Die Sechser - Anlagenmeisterei und Treffpunkt für Eisenbahnverrückte

Nun wiederholten sich die Züge von einer Stunde zuvor.

Zur Minute 28 kam wieder der "Panoramapendel", 111 189 zog RE 21753 Böblingen – Stuttgart Hbf bergab:
Bild 60
Im (dort längst nicht so) hohen Gras versteckt sich mein Fahrrad, das als Stativ für Videoaufnahmen diente.

Kurz nach halb rollte am gegenüberliegenden Hang wieder ein Nachtzug heran... Moment, noch ein Nachtzug?
Ja, der BTE-Autoreisezug fuhr auch über die Panoramabahn, im Gegensatz zu den beiden Nightjets nach Zürich, die über Renningen fuhren und erst in Böblingen auf die Panoramabahn trafen. Den Grund dafür habe ich nicht ganz verstanden, ein Lokwechsel in Stuttgart Hbf (wie beim NJ 403) dürfte es aber nicht gewesen sein.
Dass der Zug an diesem Tag unterwegs war, hatte ich im Fahrplan gesehen. Aber wann er kommen würde (oder ob er schon längst durch war) wusste ich nicht. Die Abfahrtszeit in Hamburg und die Ankunftszeit in Lörrach lieferten jedenfalls keine brauchbaren Anhaltspunkte, um die Durchfahrtszeit in Stuttgart abschätzen zu können.
Da war die Sichtung am gegenüberliegenden Hang schon deutlich aussagekräftiger
Um 7:32 Uhr bog die blaue 101 027 mit RDC 1791 Hamburg-Altona – Lörrach Gbf ARZ um die Kurve:
Bild 61
Zwischen sechs blauen Wagen liefen noch zwei Schlafwagen im Nightjet-Design mit. Wie ich später gehört haben, gehören die ebenfalls RDC, werden aber teilweise an die ÖBB vermietet.
Dahinter folgten noch sieben rote Autotransporter:
Bild 62

Den Abschluss der morgendlichen Fotosession bildete um 7:36 Uhr der RE 14a/b (17618/17622) Rottweil/Freudenstadt – Stuttgart Hbf:
Bild 63

Danach ging es wieder nach Hause, zum Frühstücken und Arbeiten (der 14. August war ein Mittwoch, kein Wochenende).

Im nächsten Türchen geht es dann wieder etwas weiter weg.


Viele Grüße
Benny

Am ersten Umleiterwochenende war ich mit dem ersten Zug des Tages von Stuttgart Hbf nach Böblingen gefahren und war dort kurz vor dem letzten Nachtzug angekommen.
Am zweiten Umleiterwochenende wollte ich den Nachtzug etwas weiter südlich (und dadurch später und mit mehr Sonne) fotografieren. Zum Glück fahren die Stuttgarter S-Bahnen schon deutlich früher als der "Panoramapendel", nur halt nicht vom Hauptbahnhof, sondern erst ab Vaihingen.
Der Weg nach Vaihingen ist für mich zwar auch nicht viel weiter als zum Hauptbahnhof, aber mit deutlich mehr Höhenmetern verbunden. An diesem Tag wählte ich die Route durchs Kaltental, die mir Google als "fast genauso schnell" vorgeschlagen hatte. Diese Route führt einmal ganz runter ins Tal, und dann entlang der U14 beständig bergauf nach Vaihingen. Während ich neben den Straßenbahngleisen bergauf radelte, keimte ein Gedanke. Und als dann gerade an einer Haltestelle eine Straßenbahn von hinten kam, packte ich die Gelegenheit beim Schopfe, stieg ein und ließ mich samt Fahrrad nach oben fahren. Das hatte ich natürlich nicht eingeplant, und war deshalb viel zu früh in Vaihingen.

Die Zeit bis zur Abfahrt meiner S-Bahn konnte ich aber noch für ein paar Fotos im hell erleuchteten Bahnhof nutzen. Planmäßig fuhr um diese Zeit zwar nichts, aber ein Bauzug (mutmaßlich aus dem S-Bahn-Tunnel) kam dann doch noch passend aus der Morgendämmerung angefahren. Gezogen wurde der Zug von einer Ost-V100, der 102 166 mit STRABAG-Logos:
Bild 64

Sieht aus wie ein anderer Zug, ist aber ein Nachschuss auf die UTL-580 009, die am Zugschluss hing:
Bild 65
Beide Loks hatten auf beiden Seiten die weiße Beleuchtung eingeschaltet, waren also offensichtlich als Rangierfahrt unterwegs. Tatsächlich kam der Zug kurze Zeit später auf einem anderen Gleis zurück und wurde hinter einer S-Bahn auseinandergekuppelt und abgestellt.

Irgendwann war dann aber die Abfahrtszeit erreicht, und ich fuhr mit der S1 (die auf dem Bild oben schon zu sehen ist) nach Herrenberg. Weil der Nachtzug eine halbe Stunde Verspätung hatte, hatte ich genügend Zeit, mir eine schöne Stelle auf den Feldern südlich von Herrenberg zu suchen.

Der Wetterbericht hatte für diesen Morgen eine ziemlich scharfe Wolkengrenze vorhergesagt, die langsam von West nach Ost ziehen sollte. Damit hatte er recht, der Himmel westlich von Herrenberg war nahezu wolkenlos. Nur leider geht die Sonne im Osten auf, und dort waren noch sehr viele Wolken:
Bild 66
Es gab zwar viele kleine Wolkenlöcher, aber die verfehlten die Züge immer knapp.

Da der Nightjet verspätet war, kam der (nur werktags, nicht sonntags verkehrende) IC 181 nach Zürich zuerst um die Kurve:
Bild 67

Im Blockabstand folgte dann 101 127 mit dem NJ 478 aus Berlin zum selben Ziel:
Bild 68


Aber wegen der Rheintalsperrung wurden ja nicht nur Nacht-, sondern auch Güterzüge umgeleitet. Mit denen geht es morgen im nächsten Türchen weiter.


Viele Grüße
Benny

Aller guten Dinge sind drei: Wiederum im Blockabstand kam ein paar Minuten später noch ein Güterzug:
Bild 69
Das ist wieder 193 109 "Lago di Como", die ich bereits fünf Tage, 21 Stunden und 40 Minuten zuvor fotografiert hatte (siehe Bild 26). Zwischen den beiden Bildern hat sich die Lok ganze 200 Meter weiter bewegt

Nun wurde es Zeit, meinen Standpunkt um zwei Masten zu verschieben, um auch in die andere Richtung einen guten Blick zu haben, denn von dort kam 5 Minuten später ein Hamster um die Kurve:
Bild 70

Und auch hier folgte im Blockabstand ein Güterzug:
Bild 71
Die 475 406 der BLS Cargo (ja, das ist ein Vectron, aber die BLS hat offensichtlich ein anderes Nummernschema) zog viele Kesselwagen nordwärts.

Und weil die Seitenwände (wie so oft bei BLS-Loks) mit ansprechenden Motiven gestaltet waren, gibt's hier noch ein Bild mit weniger Zoom:
Bild 72

In der folgenden Dreiviertelstunde kam kein Zug, dafür stieg die Sonne höher und die Wolken verzogen sich. Alle Wolken? Nein, eine Wolke schob sich natürlich doch wieder gerade dann vor die Sonne, als der nächste Zug kam.
Und dieser Zug war sogar wieder ein Güterzug, gebildet aus 187 083 und vielen Flachwagen mit Betonschwellen:
Bild 73

Immerhin der sechs Minuten später nordwärts fahrende IC bekam dann wieder Sonne ab:
Bild 74

Nach über einer Stunde hatte ich von dieser Kurve genug gesehen. Im morgigen Türchen geht es deshalb an einer anderen Stelle weiter.

Viele Grüße
Benny

Zugegeben, für das nächste Bild habe ich mich nicht weit bewegt, dafür aber umgedreht. Auf der anderen Seite des hier noch sehr jungen Ammertals verläuft die gleichnamige Bahnstrecke, auf der gerade ein landesfarbenes Mopsgesicht Richtung Tübingen fährt:
Bild 75
Das an eine Krone erinnernde, oben in der Mitte aus dem Wald herausragende Gebilde ist übrigens der Schönbuchturm (Wikipedia-Link).

Die nächsten Bilder entstanden 25 Minuten später nördlich von Herrenberg, vier (Luftlinie) bzw. fünf (Bahn-)Kilometer entfernt.
Dort fuhren mir 185 113 und 132 mit einem "Red Bull-Zug" aus vielen Schiebewandwagen vor die Linse:
Bild 76

Und wie es sich für diese Stelle "gehört", kam kurz darauf auch noch wieder ein Güterzug von hinten:
Bild 77

Der nächste (hier gezeigte) Zug war ein Hamster-RE nach Stuttgart:
Bild 78
Mein Fotostandort befand sich dabei ziemlich genau am linken Bildrand von Bild 76.

Was nun? Ich entschied mich, den Streckenabschnitt zwischen Nufringen und Gärtringen (die erste bzw. zweite S-Bahn-Station nördlich von Herrenberg) nach Fotomöglichkeiten abzusuchen. Bilder von dort gibt es aber erst morgen im nächsten Türchen.

Viele Grüße
Benny

Der Radweg verläuft zwischen Nufringen und Gärtringen auf der Nordwestseite direkt neben der Bahnstrecke, aber die Sonne kam um diese Uhrzeit noch von Südosten. Da ich den richtigen "Einstieg" verpasste, landete ich in Gärtringen, und knipste dort noch einen durchfahrenden IC:
Bild 79

Auf der Südostseite der Gleise befindet sich die B14 und relativ viel Gestrüpp, was das Fotografieren erschwert. Richtung Nufringen gibt es aber eine Stelle mit vergleichsweise wenig Gestrüpp und einem Feldweg parallel zur Straße, auf dem man stehen kann, ohne umgefahren zu werden. Hier fuhr mir um zehn nach zehn eine S-Bahn nach Herrenberg vor die Linse:
Bild 80

Sechs Minuten später folgte ein bereits vorgemeldeter Containerzug, bespannt mit 475 408:
Bild 81

An den Brücken über den "Hungergraben" (auf obigem Bild schon erkennbar anhand des Holzgeländers am Bahndamm) fotografierte ich vier MInuten später die nächste S-Bahn:
Bild 82


Auf Bild 80 und 82 ist jeweils am linken Bildrand das Ende einer Streuobstwiese zu sehen. Dort fand ich ein schattiges Plätzchen, um auf den nächsten Güterzug zu warten.
Zuerst kam aber wieder eine S-Bahn nach Herrenberg vorbeigefahren:
Bild 83
Das Vorsignal gehört zum Einfahrsignal des Bahnhofs Gärtringen.

Im nächsten Türchen wird es morgen noch ein paar weitere Bilder von dieser Stelle zu sehen geben.

Viele Grüße
Benny

Auf den letzten Bildern war im Hintergrund schon ziemlich starke Bewölkung zu sehen. Bisher hatte ich lange Zeit Glück mit der Sonne gehabt, aber jetzt begann eine Pechsträhne
Der nächste Doppel-Hamster nach Freudenstadt bzw. Rottweil fuhr gerade an meinem Standort in einen Wolkenschatten ein:
Bild 84

Als fünf Minuten später eine S-Bahn von hinten kam, war die Sonne komplett hinter einer Wolke verschwunden:
Bild 85

Weitere fünf Minuten später kam auch der IC nach Zürich ohne Sonne vorbei:
Bild 86

Um kurz nach elf der nächste sehr knappe Wolkenschaden:
Bild 87
Betroffen ist hier die 486 509 der BLS Cargo.

Das waren genug Bilder von dieser Stelle, im morgigen Türchen gibt es wieder mehr Abwechslung.

Viele Grüße
Benny

Am Ortsrand von Nufringen gibt es eine interessante Kombination aus steilem Bahndamm, enger Straße, Stützmauern und einer Einmündung direkt an einer Brücke.
Oben drüber fuhr eine S-Bahn Richtung Stuttgart:
Bild 88
Einen Nachbau in EEP stelle ich mir mit dem angeschnittenen Bahndamm aber nicht ganz einfach vor.

Nachdem ich den Streckenabschnitt zwischen Nufringen und Gärtingen motivlich "abgefrühstückt" hatte, nahm ich mir den nächsten Abschnitt vor: Zwischen Gärtringen und Ehningen (der dritten S-Bahn-Station hinter Herrenberg) gibt es südöstlich der Strecke ein paar Felder mit mehr oder weniger zugewucherten Feldwegen dazwischen. Die sind aber auch nur über eine stark befahrene Kreisstraße zu erreichen.
Leider wachsen auch hier am Bahndamm ziemlich viele Sträucher, Büsche und Bäume. Aber so ein sechsteiliger Doppelstock-IC gibt trotzdem noch ein gutes Bild ab:
Bild 89

Interessanterweise stören die Büsche bei kurzen Zügen fast noch mehr. Es gab zwar viele Lücken dazwischen, aber die sind jeweils so kurz, dass nicht mal ein einzelnes Regioshuttle reinpasst:
Bild 90
Das war 650 121 der S-Bahn-Stuttgart. Die S-Bahn Stuttgart fährt zwar planmäßig auf dieser Strecke, aber das Regioshuttle gehört eigentlich auf die Teckbahn am anderen Ende von Stuttgart. Keine Ahnung, was es auf der Gäubahn verloren hatte.

Ein Stück weiter waren drei Traktoren dabei, Stoppelfelder umzupflügen. Hier sieht man nur einen davon, dafür aber gleich drei Triebwagen der BR 430, die als S1 nach Herrenberg unterwegs sind:
Bild 91

Im morgigen Türchen gibt es noch mehr Bilder von diesem Streckenabschnitt, aber aus anderen Blickwinkeln.

Viele Grüße
Benny

Dann gab es wohl eine Signalstörung in Gärtringen. Ich konnte zwar noch die Traktoren und auf dem Feld herumstaksenden Störchen beobachten, aber auf den Gleisen rührte sich erstmal nichts mehr.

Erst nach einer halben Stunde kam wieder ein Zug, und das war die nächste S-Bahn nach Herrenberg, hier wieder an der gleichen Stelle wie im vorherigen Bild (nur ich stand diesmal näher an der Strecke):
Bild 92

Kurz darauf kam dann aber auch endlich mal wieder ein nordwärts fahrender Zug. Mit 25 Minuten Verspätung fuhr der IC zwischen Kirchturm und reparaturbedürftigem Traktor hindurch:
Bild 93

Gut zehn Minuten später war der Traktor bereits wieder im Einsatz, als zur fahrplanmäßigen Zeit die nächste S-Bahn in Richtung Stuttgart durch die irgendwie frühlingshaft wirkende Szene fuhr:
Bild 94
Ach ne, doch nicht planmäßig, sondern mit einer halben Stunde Verspätung. Die eigentlich planmäßige S-Bahn kam fünf Minuten später hinterhergefahren.

Und nochmal sechs Minuten später kam dann auch endlich der Grund, warum ich so lange an dieser Stelle gewartet hatte:
Bild 95
Der blaue SBB-Cargo-Vectron namens 193 517 mit einer langen Schlange an Containerwagen war schon über eine Stunde zuvor im nur 40 Kilometer entfernten Neckarhausen gemeldet worden.

Nach eineinhalb Stunden an diesem kleinen Streckenabschnitt zwischen Gärtringen und Ehningen wurde es mal wieder Zeit für einen Standortwechsel.
Das werdet ihr dann morgen im nächsten Türchen sehen — und ziemlich viele Brücken.

Viele Grüße
Benny

In Ehningen überquert die Gäubahn einen Fluss namens Würm mit einem recht großen Viadukt. Das alte Viadukt hatte ich hier auch mal gezeigt (Bild 17 vom 07.04.2020), letztes Jahr zum Abschied der SBB-Wagen war ein neues Viadukt gerade im Bau (siehe Bild 4 vom 02.06.2023). Nach mehreren Verzögerungen fahren die Züge mittlerweile über die neue Brücke, die Straßen untendrunter sind aber weiterhin gesperrt. Hier überquert gerade eine mehrfarbige S1 Richtung Stuttgart die Würm:
Bild 96
Die Brücke ist zwar ziemlich massiv, aber doch nicht ganz so massiv, wie es vielleicht aussieht. Der helle gestreifte Streifen und alles darunter gehört zu einer dahinter liegenden Straßenbrücke.

So langsam wurde es mal Zeit, etwas zu essen. Zum Glück gibt es in Ehningen direkt neben der Bahnstrecke einen Supermarkt. Nachdem ich mich dort mit Lebensmitteln eingedeckt hatte, konnte ich direkt nebendran die nächste S-Bahn fotografieren:
Bild 97

Ich musste mich nur umdrehen, um zwölf Minuten später den Gegenzug nach Herrenberg zu fotografieren, wie er nach dem Halt in Ehningen wieder beschleunigt:
Bild 98
Das ist übrigens das einzige brückenlose Bild in diesem Beitrag...

Zwischen Ehningen und Böblingen verläuft die Bahnstrecke schnurgerade durch ein großes Waldgebiet, was das Fotografieren schwierig macht. Der Wald wird nur durch die A81 unterbrochen, die von der Bahnstrecke und einem Waldweg jeweils auf einer Brücke überquert wird. Und da war dann auch ein Foto möglich:
Bild 99

Zehn Minuten später war ich eine Brücke weitergefahren (die die ebenfalls autobahnähnlich ausgebaute B464 überquert) und stand auf der anderen Seite der Gleise. Zur Abwechslung kam mal keine S-Bahn, sondern ein Hamster nach Freudenstadt bzw Rottweil:
Bild 100
Die Ampel links im Bild sichert den Bahnübergang einer Anschlussbahn.

Anschließend fuhr ich durch das Industriegebiet Hulb durch, am Böblinger Bahnhof vorbei und fand mich schon wieder auf einer Brücke über die A81 wieder. Diesmal ist es nicht die S1, sondern die S60 nach Renningen, die die Autobahn überquert:
Bild 101
Und diesmal hatte es sogar noch Hoffnung auf ein Sonnenbild gegeben, aber der Wolkenschatten war leider ein paar Sekunden schneller als die S-Bahn.

So, genug Brücken und S-Bahnen für heute.
Mittlerweile waren wieder Güterzüge aus beiden Richtungen vorgemeldet worden. Mangels besserer Ideen (und mangels Sonne, die für Gegenlicht hätte sorgen können) fuhr ich zurück zum Böblinger Bahnhof. Bilder von dort gibt's aber erst im morgigen Türchen.

Viele Grüße
Benny

Der südwärts fahrende Güterzug war leider etwas verspätet gemeldet worden. Gerade als ich am Bahnhof ankam, sah ich den Zug schon über mir hinwegfahren (der nordwestliche Böblinger Bahnhofsvorplatz liegt unterhalb der Gleisebene, mit ebenerdigem Zugang zur Bahnhofsunterführung). Als ich oben am Bahnsteig ankam, konnte ich nur noch den letzten Wagen hinterherfotografieren:
Bild 102

Der nordwärts fahrende Güterzug brauchte noch eine halbe Stunde bis Böblingen, davor kam noch der reguläre Personenverkehr. Um 15:15 Uhr fuhr der IC 188 Richtung Stuttgart auf Gleis 2 ein:
Bild 103

Obwohl die S1 um 15:29 Uhr auf der gleichen Strecke unterwegs war, fuhr sie auf Gleis 3 ein:
Bild 104
Der Grund dafür dürfte in der Höhe der Bahnsteigkanten liegen: Gleis 3 und 4 haben eine höhere (für S-Bahnen passende) Bahnsteigkante als Gleis 2 und 5, die für Regional- und Fernverkehrszüge vorgesehen sind.

Dementsprechend fuhr um 15:34 Uhr der (fast 15 Minuten verspätete) RE14a/b wieder geradeaus nach Gleis 2:
Bild 105

Fast zeitgleich (und mit ebenfalls zehn Minuten Verspätung) fuhren zwei Regioshuttles der Schönbuchbahn auf Gleis 1 ein:
Bild 106


Und dann, um 15:41 Uhr, kam endlich der vorgemeldete nordwärts fahrende Güterzug. Normalerweise fahren Güterzüge Richtung Renningen über das bahnsteiglose Gleis 6. Dazu hätte in der Bahnhofseinfahrt aber die Fahrstraße für den südwärts fahrenden IC gekreuzt werden müssen. Um das zu vermeiden, wurde der Zug über Gleis 4 geschickt. Hier schlängelt sich 218 057 gerade über die Weichenverbindungen:
Bild 107
Keine Sorge, ich stand weit genug von der Bahnsteigkante entfernt. Die Lok fährt nicht gerade auf mich zu, sondern macht auf der Weiche noch eine Kurve.

Hinter der Lok liefen zwei leere Weichentransportwagen. Die schräggestellte Ladefläche (damit die Weichen ins Bahnprofil passen) finde ich interessant, daher hier noch ein Nachschuss:
Bild 108


Im nächsten (und gleichzeitig auch letzten) Türchen des Adventskalenders gibt es morgen dann die letzten Bilder aus Böblingen und von diesem Tag zu sehen.

Viele Grüße
Benny

Zehn Minuten nach dem blau-gelben Güterzug fuhr noch etwas über Gleis 4, was weder im Fahrplan stand noch in den Live-Sichtungen vorgemeldet worden war.
Es war 185 198, die ohne Anhang Richtung Süden fuhr:
Bild 109

Zur nächsten S-Bahn-Begegnung um 16 Uhr war ich noch etwas den Bahnsteig von Gleis 5 noch vorne gelaufen (der ist deutlich länger als der von Gleis 4). Mein Standpunkt der vorherigen Bilder war in etwa dort, wo der Mann im weißen Hemd durch den Oberleitungsmast hindurch zu sehen ist.
Von links nach rechts steht die S60 von und nach Renningen auf Gleis 5, die S1 nach Herrenberg auf Gleis 4, und auf Gleis 3 fährt gerade die S1 nach Vaihingen ein:
Bild 110
Warum extra Menschen mit dem Grünschnitt beauftragen, wenn die halbstündlich verkehrenden S-Bahnen das auch selbst tun können?

Die Schönbuchbahn kam wieder zu spät, eine Minute nachdem die S-Bahnen weg waren:
Bild 111

In den nächsten zwanzig Minuten tat sich auf den Gleisen nichts. Dann hätte der nächste IC nach Stuttgart kommen sollen, aber der war ein paar Minuten verspätet.
Stattdessen kam der nächste vorgemeldete Güterzug angefahren — diesmal wie erwartet auf Gleis 6.
Der lange Zug aus Schüttgutwagen wurde von der Eurodual 159 233 gezogen, dahinter lief noch 185 409 mit:
Bild 112
Der Zug kam am Ausfahrsignal kurz zum Stehen, nach Ankunft der S60 aus Renningen ging es aber gleich weiter.

Da sonst keine umgeleiteten Güterzüge mehr vorgemeldet waren, ging es für mich dann auch weiter: Mit der nächsten S-Bahn nach Vaihingen, und von dort per pedales zurück nach Stuttgart-West. Dort schien dann wieder die Sonne, sodass ich mich nochmal kurz an meine Standard-Fotostelle stellte.
Der Panorama-Pendel-RE kam zur erwarteten Zeit, unerwarteterweise aber Steuerwagen voraus und auf dem Gegengleis. Zumindest letzteres wurde an der Gleisverbindung im Westbahnhof korrigiert, dazu gab's noch einen Lichtgruß vom Lokführer:
Bild 113

Der Hamster acht Minuten später kam hingegen ganz normal auf dem Regelgleis durchgerauscht:
Bild 114

Warum der Doppelstockzug dann übers Gegengleis gefahren war? Angeblich waren in Vaihingen alle anderen Gleise belegt, und die Bahnhofsausfahrt von Stuttgart West war nach sieben Kilometern die erste Möglichkeit, wieder aufs Regelgleis zurückzuwechseln.

Damit endete nach knapp 60 Kilometern Fahrstrecke mein Fototag.
Gleichzeitig endet an dieser Stelle auch der diesjährige Umleiter-Adventskalender.
Ich bin selbst ein bisschen überrascht, dass das am Ende so gut aufgegangen ist. Aber man kann ja auch mal Glück haben

Frohe Weihnachten
und
Viele Grüße
Benny

Hallo,
was für ein gigantischer Umleiter-Sommer-Rückblick - Adventskalender! Wie gewohnt, gut geschrieben mit sauguten Bildern, ja, da bist du etliche Kilometer geradelt,
und, auf dem Schloßbergturm in Herrenberg war ich auch öfters - die Aussicht auf die Alb, ins Gäu und auf die Eisenbahn am Morgen ist einfach klasse.
Gruß Oli

Als ich am Donnerstagmorgen aufwachte, fielen dicke Schneeflocken vom Himmel. Bei +3°C blieb (anfangs) aber nichts liegen. Im Laufe der Zeit fiel jedoch mehr Schnee, als der Boden wegschmelzen konnte. Als es nach ein paar Stunden aufhörte zu schneien, lag die Landschaft unter einer weitgehend geschlossenen Schneedecke.
In der Mittagspause ging ich daher mal vor die Haustür, um ein paar Züge im Schnee zu knipsen.
Für den Hamster war ich zu spät, aber den IC nach Stuttgart erwischte ich noch:
Bild 1

Auch vom eine Minute später entgegenkommenden IC nach Zürich gibt's ein Foto:
Bild 2

Bild 3
Ihr denkt, ich könnte nicht bis eins zählen, und hätte versehentlich zwei Fotos vom gleichen Zug gezeigt?
Nein, dieses Foto entstand erst einen Tag (und 49 Minuten) später. Die Perspektive ist zwar ähnlich, aber der Zug ist ein anderer. Auch der Schnee ist "neu". Bis zum Donnerstagabend war der Schnee weggetaut, in der Nacht hatte es jedoch erneut geschneit, und bei Temperaturen knapp unterm Gefrierpunkt hielt der neue Schnee dann auch bis zur nächsten Mittagspause.

Der Gegenzug nach Stuttgart kam zwei Minuten später und war diesmal lokbespannt:
Bild 4

Eine Minute später konnte ich 147 565 samt Anhang nochmal am gegenüberliegenden Hang entlangfahren sehen:
Bild 5

Zur ungeraden Stunde kommt der Hamster nach den ICs. Hier legt sich 3442-215 in die Kurve:
Bild 6



Ein Bild habe ich noch. Das ist zwar schon ein Dreivierteljahr alt, passt aber auch ganz gut zum Titel dieses Beitrags.
Zehn Minuten nach dem Dampfzug nach Nördlingen (von dem hatte ich hier schon Bilder gezeigt) fuhr 146 563 mit dem IC 2047 von Tübingen nach Dresden in den Reutlinger Bahnhof ein:
Bild 7
Die "weiße Landschaft" kommt in diesem Fall nicht vom Schnee, sondern vom Nebel.

Viele Grüße
Benny

Letztes Jahr im Juli sah ich auf DSO einen Beitrag mit tollen Bildern aus Urspring auf der schwäbischen Alb (kurz hinter der Geislinger Steige). Die wollte ich ein Wochenende später (also gestern vor einem Dreivierteljahr) "nachmachen".
Erstes Fotoziel war der FEX Südbahn, von dem ich schon öfters berichtet habe und in dem ich auch schon öfters mitgefahren bin. Das hätte ich auch diesmal gerne getan, aber um einen Zug von außen zu fotografieren, kann man nicht drinsitzen.
Der FEX fährt um 7:00 Uhr in Stuttgart ab und kommt um 8:22 Uhr in Ulm an. Der nächstfrühere Zug war der MEX16, der eine halbe Stunde früher in Stuttgart losfährt und (wegen 20 Unterwegshalten, davon zwei längeren in Göppingen und Geislingen für potenzielle Überholungen durch schnellere Züge) "nur" 11 Minuten früher in Ulm ankommt.
Aber egal ob der MEX jetzt 30 oder 11 Minuten früher fährt als der FEX, für den einen Kilometer zwischen Haltepunkt und Fotostelle sollte die Zeit mit dem Fahrrad locker reichen. Oder?
Wie ihr am folgenden Bild sehen könnt, hat es gereicht. Aber es war sehr knapp, denn der FEX kam tatsächlich schon vier Minuten nach dem MEX.
Der Grund dafür dürfte in den üppigen Fahrzeitreserven des FEX liegen, die dann oft vor dem Ulmer Einfahrsignal abgestanden werden. Bei Urspring hatte der FEX so weit aufgeholt, dass er nun auf ein rotes Signal zurollte, weil der vorausliegende Block noch durch den MEX belegt war.
Hier ein Nachschuss auf die schiebende (bzw. gerade nicht schiebende) 218 256:
Bild 1

Ich war übrigens nicht alleine unterwegs: Kurz nach dem Aussteigen in Urspring hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Es war Oli, der mit dem selben Zug (und dem selben Fotoziel) gekommen war, und mit dem ich nun für den Rest des Tages gemeinsam über die Alb radelte.

Seit der Eröffnung der Schnellfahrstrecke Wendlingen–Ulm im Dezember 2022 gibt es kaum noch Fernverkehr auf der "alten" Strecke. Gerade morgens sind aber ein mehrere "besondere" Züge kurz hintereinander unterwegs, die mangels ETCS nicht über die Schnellfahrstrecke fahren dürfen.
Den Anfang machte ein TGV von München nach Paris:
Bild 2

Nur vier Minuten später folgte der Nachtzug nach Stuttgart:
Bild 3
Die Lücke zwischen den Bäumen war fast groß genug für den gesamten Zug, nur das Ende vom letzten Wagen hat nicht mehr reingepasst.

Ein abgeschnittener ÖBB-IC-Wagen ist aber zu verschmerzen, denn eine Viertelstunde später kamen schon die nächsten sieben:
Bild 4
Der EC 217 von Saarbrücken nach Graz wird von der 1116 159 mit Sparda-Werbung gezogen und von der werbefreien 1116 079 geschoben.

Der nächste besondere Zug kam schon wieder im Blockabstand vier Minuten später hinterhergefahren. Es war der RJX 867 von Frankfurt nach Bregenz, der an diesem Tag mit 1116 244 (mit Werbung fürs KlimaTicket) und den dazu passenden Wagen unterwegs war:
Bild 5

Damit waren die besonderen Züge erstmal "aufgebraucht". Was nun?
Oli hatte da eine Idee: An diesem Tag sollte es auf der nahegelegenen Lokalbahn Amstetten—Gerstetten Dampfbetrieb geben. Davon werde ich morgen berichten.

Viele Grüße
Benny

Nach einer längeren Fahrt durch den Wald über mehr oder weniger gut ausgeschilderte Radwege gelangten wir auf eine Anhöhe in der Nähe von Stubersheim. Wenig später gesellten sich noch weitere Fotografen zu uns. Irgendwann (zufälligerweise genau eine Stunde nach dem letzten Bild) erschien dann auch der erwartete Dampfzug auf der Bildfläche:
Bild 6

Die Strecke führt hier in einem S-Bogen um Stubersheim herum, und überquert dabei auch eine Straße an einem unbeschrankten Bahnübergang. Der hatte zwar Blinklichter, wurde aber trotzdem durch einen Posten mit Flagge gesichert:
Bild 7

Da ich bisher noch nie an der Lokalbahn unterwegs war, fuhren wir noch gemütlich ein Stück die Strecke entlang. Eine knappe Viertelstunde später und gut zwei Kilometer weiter, kurz vor dem nächsten Ort, sahen wir den Zug vor uns über einen Bahnübergang fahren. Während des Halts im Bahnhof Schalkstetten konnten wir ihn sogar nochmal überholen.
Am Ortsausgang positionierten wir uns an einem unbeschrankten Bahnübergang, und wenig später landete ein weiteres Bild von 064 518-4 auf der Speicherkarte:
Bild 8

Die ersten 8 Bilder dieses Berichts sind innerhalb von gut zwei Stunden entstanden. Bis zum nächsten hier gezeigten Bild vergingen fast weitere zwei Stunden.
In der Zeit radelten wir zurück nach Amstetten, kauften uns beim dortigen Bäcker ein spätes Frühstück bzw. frühes Mittagesssen, sahen einen weiteren EC mit ÖBB-Wagen im Taurus-Sandwich nur noch von hinten, fuhren weiter nach Urspring, verdrückten am dortigen "Lonetopf" (das ist der Quelltopf bzw. Ursprung eines Flüsschens namens Lone) unser mitgebrachtes Essen, und folgten dann dem Lauf der Lone (und den Gleisen) auf die offenen Felder zwischen Urspring und Lonsee.
Dort fuhren uns kurz nacheinander zwei MEXe vor die Linse. Ich zeige hier nur den von Ulm nach Stuttgart fahrenden Zug, denn der war kürzer und passt somit besser ins Motiv:
Bild 9

Eine Viertelstunde später betrat der "Starzug" der Filstalbahn die Bühne: Der IC 2012 nach Dortmund wird erst ab Stuttgart mit einer E-Lok der BR 101 bespannt, von Oberstdorf bis Stuttgart sorgen noch zwei Dieselloks für Traktion (und Sound). An diesem Tag waren die verkehrsrote 218 411 und die ozeanblau/beige 218 446 am Zug:
Bild 10

Eine weitere Viertelstunde später schob eine 146 ihren Doppelstock-RE5 Richtung Landeshauptstadt:
Bild 11

Für den Gegenzug des RE5 sowie einen siebenteiligen ICE 4 (der meines Wissens zu diesem Zeitpunkt noch nicht über die NBS fahren durfte) und einen weiteren MEX fuhren wir nochmal runter ans Lone-Ufer, so richtig toll sind die Bilder aber nicht geworden.

Wie schon weiter oben geschrieben sind nur noch ein paar vereinzelte Fernzüge auf der Filstalbahn unterwegs. Der Nahverkehr sieht auch immer ähnlich aus, und davon hatten wir mittlerweile genug gesehen.
Was tun? Wenn die ICEs nicht zu uns kommen, müssen wir eben zu den ICEs! Dazu aber morgen mehr.

Viele Grüße
Benny

Nach einem langen Anstieg (und einer schnellen Abfahrt) waren wir gut eine Stunde nach dem letzten Bild von der Filstalbahn an der Luftlinie nur 6 Kilometer entfernten Neubaustrecke.

Wir hatten die Gleise am Tunnel Imberg gerade überquert, da fuhr uns schon ein zwölfteiliger ICE4 Richtung Stuttgart vor die Linse:
Bild 12

Auf der Neubaustrecke waren aber nicht nur ICEs unterwegs, sondern auch der "schnellste Regionalverkehr Deutschlands", der IRE200: Zwischen Wendlingen und Ulm pendeln zwei Nahverkehrszüge, bestehend jeweils aus fünf rot lackierten ehemaligen IC-Wagen (die Tempo 200 aushalten) und zwei von ELL gemieteten Vectrons mit passender Werbe-Beklebung.
Hier ist so ein Zug in voller Länge zu sehen:
Bild 13

Das dritte Bild von der gleichen Stelle (aber aus wieder einer anderen Perspektive) zeigt den Gegenzug (diesmal mit zwei grauen Loks und einem Steuerwagen mit Mehrzweckabteil für die Fahrradbeförderung):
Bild 14

In diesem Bereich verläuft die Neubaustrecke überwiegend in einem Einschnitt, aber es gibt mehrere Brücken über die Strecke, von denen aus man die vorbeirauschenden Züge fotografieren kann. Dieser ICE3 fährt Richtung Ulm (und höchstwahrscheinlich weiter nach München):
Bild 15
Und nein, das ist keine optische Täuschung, das Windrad hat tatsächlich nur noch zwei Flügel (und dreht sich nicht mehr). Der dritte Flügel war im Februar bei einem Sturm abgebrochen.

Selbe Brücke, andere Blickrichtung: Zwischen lila und gelb blühenden Böschungen fährt der nächste IRE200 gen Wendlingen:
Bild 16


Da sich der Himmel immer weiter zuzog (und auch die ICEs irgendwie alle ähnlich aussehen), beendeten wir die Fototour an dieser Stelle. Wir radelten zum Kleinen Lautertal und folgten diesem bis zum Bahnhof Herrlingen, der im Ortsteil Herrlingen der Stadt Blaustein (die einen eigenen gleichnamigen Bahnhof hat) an der Donautalbahn liegt (die auf diesem Abschnitt aber nicht im Donautal, sondern entlang der Blau verläuft).
Oli fuhr von dort mit dem Zug über Schelklingen und Münsingen zurück nach Hause. Ich radelte noch neun Kilometer bis Ulm, fuhr von dort im IRE200 nach Wendlingen, ließ einen völlig überfüllten MEX davonfahren und fuhr mit der nächsten S-Bahn hinterher nach Stuttgart.

Viele Grüße
Benny

Am Sonntag vor einer Woche sollte ein "historischer Zug der UEF" auf der Lokalbahn Amstetten–Gerstetten fahren. Ziemlich spontan entschied ich mich am Abend vorher, dieser Strecke mal (wieder) einen Besuch abzustatten. Zum besseren Verständnis der folgenden Beschreibungen empfehle ich Ortsunkundigen einen Blick auf die OpenRailwayMap.

Der erste "historische Zug" sollte um 9:30 Uhr in Amstetten abfahren. Der MEX 16, der um 7:39 Uhr in Stuttgart Hbf abfährt, kommt um 8:58 Uhr in Amstetten an. In der halben Stunde hätte ich dem Zug vorausfahren und mir eine schöne Fotostelle suchen können. Hätte, wenn ich denn rechtzeitig am Stuttgarter Hauptbahnhof gewesen wäre. War ich aber nicht. Viel hat nicht gefehlt (ich habe den Zug noch wegfahren sehen), aber knapp verpasst ist auch zu spät
Die nächste Verbindung nach Amstetten wäre erst um 9:46 Uhr dort angekommen, also definitiv zu spät.
Aber mit einem Blick auf die Abfahrtstafel (und etwas Recherche) fand ich doch noch eine Lösung: Den Halbstundentakt des MEX 16. Der wurde mir bei der Verbindungssuche nicht angezeigt, weil er schon in Geislingen an der Steige endet, also eine Station vor Amstetten. Leider liegt zwischen den beiden Stationen ein Albaufstieg (die Geislinger Steige).
In den 20 Minuten zwischen Ankunft in Geislingen und Abfahrt in Amstetten war die Strecke mit dem Fahrrad nicht zu schaffen. Aber beim Blick auf die Karte sah ich eine Abkürzungsmöglichkeit: Wenn ich nicht nach Amstetten, sondern über die Eybacher Steige (die L 1164) direkt nach Waldhausen fahre, sollte ich laut Routenplaner ziemlich genau zur dortigen Abfahrtszeit des Zuges eintreffen, um 9:54 Uhr.

Tatsächlich kam ich sogar ein paar Minuten früher an. Da von einem Zug noch nichts zu sehen oder hören war, fuhr ich ihm noch einen Bahnübergang entgegen, baute mein kleines Stativ fürs Handy zum Filmen auf, und wartete. Und wartete. Und wartete. Mir kamen schon Zweifel, aber verpasst haben konnte ich den Zug eigentlich nicht. Und auch ein Anwohner bestätigte mir, dass der Zug noch nicht durch war.
Die Erlösung kam dann gute zehn Minuten später in Form eines fernen Pfeifens. Und mit einer Viertelstunde Verspätung tauchten dann auch drei Lichter auf der Kuppe auf. Die gehörten aber nicht zum erwarteten kleinen Fuchs-Triebwagen, sondern zu etwas deutlich größerem: Einer V100 mit fünf Waggons. War mir aber auch Recht

Hier rollt der Zug langsam nach Waldhausen herab:
Bild 1

Ich hatte eigentlich geplant, den Zug beim Halt in Waldhausen zu überholen, und danach noch ein Foto zu machen. Das scheiterte aber an der Kürze des Halts - im doppelten Sinne: Erstens hielt der Zug so kurz, dass mir nicht genug Zeit blieb, einen nennenswerten Vorsprung zu erradeln. Und zweitens war der Bahnsteig so kurz, dass die letzten Wagen des Zuges noch den Bahnsteig blockierten. So konnte ich überhaupt keinen Vorsprung gewinnen, sondern erst weiterfahren, als auch der Zug weiterfuhr. In der Folge sah ich den Zug zwar noch teilweise neben mir fahren, nach einer falschen Abzweigung sah ich ihn aber nur noch von hinten.
Was nun? Egal, zurück zum richtigen Radweg, und dem Zug hinterherfahren zum Endbahnhof, vielleicht kann ich da ja noch ein paar Fotos machen.
Der Radweg verläuft meistens nicht direkt neben der Bahnstrecke, aber durch das Pfeifen der Lok an den vielen unbeschrankten Bahnübergängen merkte ich, dass der Zug zumindest noch in der Nähe war.

Und plötzlich kam das Pfeifen von hinten. Anscheinend hatte der Zug in Gussenstadt etwas länger gestanden, und dabei hatte ich ihn unbemerkt überholt. Praktischerweise querte kurz darauf der Radweg die Bahnstrecke. Überqueren konnte ich ihn nicht mehr (dazu war der Zug schon zu nah), aber für ein Foto hat's noch gereicht:
Bild 2

Nachdem der Zug vorbei war, nahm ich wieder die Verfolgung auf. Bis zum Ortseingang von Gerstetten fuhr mir der Zug quasi direkt vor der Nase her, aber zum Überholen hat's nicht nochmal gereicht.
Im Bahnhof Gerstetten konnte ich dann noch beim Umsetzen der Lok zuschauen. Damit der Bericht endlich mal fertig wird, zeige ich davon aber keine Bilder.

Die Abfahrt wartete ich nicht ab, sondern fuhr dem Zug voraus. Diesmal folgte ich nicht der U-förmig gebogenen Bahnstrecke, sondern fuhr mitten durchs Nirgendwo auf geradem Wege nach Schalkstetten.
Dort musste ich dann auch nicht lange warten, bis 212 089 mit ihren fünf Wagen des Weges kam:
Bild 3

An den folgenden beiden Bahnhöfen (Schalkstetten und Stubersheim) konnte ich den Zug jeweils wieder überholen, wurde aber beidesmal durch einen Bahnübergang hinterm Bahnhof ausgebremst, der schon eingeschaltet war, obwohl der Zug noch im Bahnhof stand.
Angesichts von Sommerhitze und Hunger ließ ich es bei der mittleren der drei Fahrten ruhiger angehen und blieb in der Nähe von Amstetten. Für die Rückfahrt radelte ich nochmal nach Stubersheim, dort fiel das (Sonnen-)Foto aber leider einer großen Wolke zum Opfer.

Das nächste hier gezeigte Bild stammt daher schon (fast) von der dritten Fahrt. In Amstetten hat die Lok gerade umgesetzt und zieht nun zum Bahnsteig vor, wo die Fahrgäste einsteigen können:
Bild 4
Die Gleise links gehören zur Filstalbahn, in Bildmitte beginnt das Gefälle der Geislinger Steige.

Das nächste Bild zeigt schon wieder die Rückfahrt. Dazu war ich dem Zug nochmal nach Waldhausen entgegengeradelt. Der Zug befindet sich ziemlich genau an der gleichen Stelle wie auf Bild 1, nur ich stehe jetzt auf der gegenüberliegenden Seite:
Bild 5
Die Strecke ist im Bildbereich schnurgerade, der sichtbare Knick ist "nur" ein Neigungswechsel. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der hintere Teil eben ist oder ob es da schon wieder bergauf geht. Wie auch immer, die Steigung sieht stärker aus als sie ist; mit dem Fahrrad ließ es sich in beide Richtung recht entspannt radeln.

Laut Fahrplan war das die letzte Fahrt gewesen. Ich meinte mich aber zu erinnern, dass der Abstellplatz das Zuges (oder zumindest der Wagen) am anderen Streckenende in der Nähe von Gerstetten ist.
Auf gut Glück wartete ich am Rande eines Waldstücks noch ein bisschen. Und tatsächlich, nach einiger Zeit hörte ich es wieder pfeifen, und der (nun leere) Zug zog im Streiflicht auf dem hier hohen Damm vorbei:
Bild 6


Zum Abschluss des Fototages fuhr ich die Geislinger Steige wieder runter. Auf halber Höhe stellte ich mich nochmal an die Strecke, um 218 105 mit dem FEX nach Stuttgart abzupassen:
Bild 7

Bild 8

Als 20 Minuten später ein RheinCargo-Vectron mit Kesselwagen die Steige herabkam, lag das Hauptmotiv (siehe obiges Bild 8) schon im Schatten, nur beim Frontalschuss gab es noch Sonne:
Bild 9

Mit einem in Geislingen startenden MEX 16 fuhr ich dann wieder zurück nach Stuttgart. Um halb zehn war ich zu Hause; auf dem Tacho standen dann 110 Kilometer Fahrstrecke bei 1300 Höhenmetern.

Viele Grüße
Benny

Wie schon vor 10 Jahren veranstaltete die ZHL auch dieses Jahr wieder an zwei Dienstagen eine Sommerhockete auf dem Vereinsgelände am Reutlinger Westbahnhof. Gestern habe ich mal wieder vorbeigeschaut.

Hier nur zwei Schnappschüsse von 97 501 "Paula":
Bild 1

Bild 2


Viele Grüße
Benny