Danke Olaf, Manfred, Meinhard und Tonio!
Tonio1044 hat geschrieben: ↑27.12.2020, 15:02Ich oute Mich mal als Fan von der Dosto ICE Garnitur
Ich vermute mal, du meinst die Doppelstock-ICs, die auch als "IC2" bezeichnet werden. Optisch finde ich die auch ganz ok, die Technik macht aber wohl immer wieder Probleme. Auch am 15.11. lief es nicht so wie geplant, von den drei auf der Gäubahn benötigten IC2-Garnituren fuhr eine normal, eine verkehrt herum, und eine gar nicht.
MK69 hat geschrieben: ↑24.12.2020, 23:43Um den Wagen handelt es sich tatsächlich um einen Aufenthaltswagen des Standard- Hilfszug der Deutschen Reichsbahn der DDR.
Danke für die Ergänzung, damit hast du auch gleich eine Frage beantwortet, die ich noch gar nicht gestellt hatte
Seitlich ist eine Aufschrift zu erkennen, deren Anfang aber auf meinem Bild von einem Oberleitungsmast verdeckt wird. "Mannschaftswagen" passt nicht zum sichtbaren "___ltswagen", "Aufenthaltswagen" aber schon.
ManfredS hat geschrieben: ↑24.12.2020, 09:57Die EPVI ist an und für sich nicht so mein Ding
Ab und zu zeige ich ja auch Sonderfahrten mit Dampfloks oder anderen historischen Fahrzeugen. Aber zugegeben, auch das sind Bilder aus der Jetzt-Zeit, und meistens sieht man ihnen das auch an. Wirklich historische Bilder habe ich nicht, aber da kann Oli ja ab und zu aushelfen
wuvkoch hat geschrieben: ↑24.12.2020, 08:37Eigentlich wären nach der Jahreszeit Schneebilder dran
Dein Wunsch war Petrus Befehl, denn in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember hat es hier tatsächlich geschneit. Am darauf folgenden Tag war "kein Wetter", aber am zweiten Weihnachtsfeiertag war zumindest etwas Sonne vorhergesagt. Die wollte ich nutzen.
Mitte Dezember war außerdem Fahrplanwechsel, damit endete auch der Einsatz der Ersatzzüge von WFL und GfE auf der Neckar-Alb-Bahn. Da Bombardier aber immer noch nicht alle neuen Triebwagen für Abellio geliefert hat, sind auch nach dem Fahrplanwechsel weiterhin Ersatzzüge (in verringertem Umfang) unterwegs, diese werden von TRI gefahren. Am zweiten Weihnachtsfeiertag galt der Sonntagsfahrplan, deshalb verkehrte leider nur einer der bis zu vier TRI-Umläufe. Der sollte um 7:48 Uhr in Metzingen ankommen, wenige Minuten nach Sonnenaufgang. In der Metzinger Einfahrkurve wollte ich ihn fotografieren. Demtensprechend früh stand ich auf und fuhr in der Morgendämmerung los.
Ich war früh genug an der geplanten Stelle, sodass ich noch Zeit hatte, mich den Belichtungseinstellungen meiner Kamera zu widmen. Bei normalen Lichtverhältnissen funktioniert die Automatik hinreichend gut, aber so dunkel wie es noch war, musste ich den ISO-Wert voll aufdrehen (auf ISO 3200, bei der Automatik geht die Kamera maximal bis ISO 1600), um immerhin noch auf 1/30 Sekunde Belichtungszeit zu kommen. Das ist bei fahrenden Zügen zwar auch schon ziemlich grenzwertig, aber irgendwo müssen die Photonen ja herkommen.
Am Himmel waren schon helle Stellen zu erkennen, die Sonne versteckte sich aber noch hinter Wolken - dachte ich zumindest zu dem Zeitpunkt noch. Tatsächlich war sie noch unterm Horizont, denn den Zeitpunkt des Sonnenaufgangs hatte ich versehentlich für Mitte November ermittelt. Ende Dezember lag der Sonnenaufgang noch eine Dreiviertelstunde später.
Genug der Vorrede, irgendwann schaltete das Einfahrsignal von einem roten auf drei (inkl. Vorsignal) grüne Lichter um, kurz darauf tauchten in der Kurve drei weiße Lichter auf, die sich in den Schienen spiegelten (Bild 1). Leider kamen diese Lichter von einem schwarzen Taurus, nicht von der erhofften blauen Lok namens "Stefanie", von der ich schon einige Bilder gesehen habe. Hinten dran hingen aber die erwarteten blau-weißen n-Wagen von TRI, wie im Nachschuss (Bild 2) zu sehen ist.
Kurz darauf kam in der Gegenrichtung ein einzelnes Regioshuttle um die Kurve, 650 008 (Bild 3).
Aufgrund der hohen ISO-Werte sind die Bilder leider ziemlich verrauscht, deshalb zeige ich sie hier nur in klein. Durch einen Klick könnt ihr sie aber (wie immer) in normaler Größe anschauen.
Bild 1 bis 3
Das Regioshuttle war gerade verschwunden, als das Einfahrsignal schon wieder umschaltete: Auf Langsamfahrt mit Halt erwarten. Das passte für den nächsten Zug im Fahrplan, nämlich die entgegenkommende Regionalbahn von Herrenberg nach Bad Urach. Die war zu diesem Zeitpunkt aber noch irgendwo zwischen Tübingen und Reutlingen unterwegs, von Metzingen also noch eine Viertelstunde entfernt.
Ich wartete nicht so lange, sondern fuhr dem Zug voraus, ins Ermstal hinein. Zwischen Metzingen-Neuhausen und Dettingen, kurz bevor die Bahnstrecke die Talseite wechselt, fand ich ein passendes Motiv. Durch den Bahnübergang, an dem ich stand, war ich schon vorgewarnt, als 650 019 um die Kurve bog:
Bild 4
Im Führerstand ist eine Zipfelmütze zu erkennen - farblich passend zum Triebwagen.
Ich fuhr weiter nach Dettingen Gsaidt. Der dortige Haltepunkt (mit Ausweichanschlussstelle zur Papierfabrik) wird momentan in einen Kreuzungsbahnhof umgebaut, um in Zukunft im Rahmen der Regionalstadtbahn Neckar-Alb einen Halbstundentakt im Ermstal anbieten zu können. Die Anzahl der (durch die Ausweichanschlussstelle bereits vorhandenen) Weichen ändert sich nicht, aber die Gleise mussten verlegt und verlängert werden, um Platz für einen Mittelbahnsteig zu schaffen. Den gibt es aber noch nicht, deshalb wurde noch ein provisorischer Außenbahnsteig angelegt (der bisherige Bahnsteig war dem verlängerten Gleis im Weg). Der frühere Zustand ist auf
Bild 20 in diesem Beitrag zu sehen.
Ich musste nicht lange warten, bis das Regioshuttle schon wieder aus Bad Urach zurückkam:
Bild 5
Oli hatte mich auf die Idee gebracht, vom Nägelesfelsen herunterzufotografieren. Dieser Aussichtspunkt liegt auf der Nordseite des Ermstals zwischen Dettingen und Bad Urach. Bis das nächste Regioshuttle ins Ermstal kommen würde, dauerte es noch eine Dreiviertelstunde. Google Maps hatte eine Fahrzeit von 30 Minuten ausgerechnet - und lag damit deutlich daneben. Teilweise gab es die vorgeschlagenen Wege gar nicht, teilweise waren es steile Fußwege, die ich mit dem Fahrrad selbst schiebend nicht hochgekommen wäre. So suchte ich mehr oder weniger spontan auf der OSM-Karte einen Weg nach oben, der kreuz und quer durch den Wald führte.
Als der nächste Zug kam, war ich zwar längst noch nicht oben, hatte aber zufälligerweise ein großes "Loch im Wald" gefunden, durch das ich ins Tal fotografieren konnte, ohne auf "Astlöcher" angewiesen zu sein
Mit ca. 15x-Zoom konnte ich dann das nächste Regioshuttle inmitten von leicht verschneiten Wiesen aufnehmen:
Bild 6
Der Aufstieg wurde nicht leichter. Anfangs war ich noch auf "richtigen" Waldwegen (in Traktor-Breite) unterwegs, musste aber auch dort schon viel schieben - auf der zertretenen und überfrorenen Schneedecke waren auch verhältnismäßig geringe Steigungen schon mehr, als mein Hinterrad an Kraft auf den Untergrund übertragen konnte.
Später landete ich dann auf schmalen Wanderwegen, die auch ohne Schnee nicht befahrbar gewesen wären. Der mit zunehmender Höhe tiefer werdende Pulverschnee war immerhin nicht rutschig, und
sah sogar ganz nett aus.
Es dauerte zwar, aber irgendwann hatte ich mich bis zur Albkante hochgekämpft. Jetzt musste ich nur noch rüber zum Nägelesfelsen. Ein Wanderweg führte direkt an der Albkante entlang, ich entschied mich aber für den breiteren Weg ein paar hundert Meter landeinwärts. Mit etwas Geschick und Anstrengung war dieser Weg befahrbar - und das war wichtig: Mittlerweile war eine weitere Stunde vergangen, die nächsten Regioshuttles waren schon auf dem Weg nach Bad Urach, und würden wenige Minuten später zurückkommen. Wenn ich bis dahin nicht den geplanten Aussichtspunkt erreicht hätte, müsste ich eine Dreiviertelstunde bis zum nächsten Zug warten.
Über einen kleinen Querweg kam ich in letzter Minute wieder an die Albkante, ungefähr dort, wo der Nägelesfelsen hätte sein sollen. Von einer Aussicht ins Tal war aber nichts zu sehen. Wohin jetzt? Nach rechts führte ein schmaler Weg abwärts. Da ich die mühsam gewonnene Höhe nicht gleich wieder verlieren wollte, fuhr ich stattdessen nach links. Es dauerte nicht lang, bis ich durch die Bäume hindurch die Regioshuttles im Tal vorbeifahren sah und hörte. Irgendeine Form von Aussichtspunkt hatte ich nicht gesehen.
Nachdem der Zug verpasst war, war auch der Stress vorbei. Ich schaute mich nochmal in Ruhe um, und fand wenig später auch den gesuchten Aussichtspunkt am Nägelesfelsen - am Ende des kleinen Stichwegs, der ca. 30 Meter weit nach rechts unten führte. Hinterher ist man immer schlauer...
Wollte ich eine Dreiviertelstunde einsam in der Kälte auf den nächsten Zug warten? Nein. Aber sollte der stundenlange Aufstieg ganz umsonst gewesen sein? Das wollte ich auch nicht, also entschied ich mich doch fürs Warten. Nachdem ich noch ein paar winterliche Fotos von "nicht-flüchtigen" Motiven gemacht und noch ein bisschen die Umgebung erkundet hatte (ich fand keine weiteren Aussichtspunkte), betrat irgendwann endlich der nächste Zug die "Bühne":
Bild 7
So sieht das "Bühnenbild" ohne Zoom aus: Von allen Seiten wächst die Botanik herein, aber noch ist die Bahnstrecke im Tal zu sehen. Der Zug steht hier übrigens gerade am Haltepunkt Bad Urach Wasserfall, etwas unterhalb der Bildmitte:
Bild 8
Kurz darauf fuhren die Regioshuttles unterhalb der Burgruine Hohenurach vorbei:
Bild 9
Mangels schnell genug erreichbarer Alternativen blieb ich noch bis zur Rückfahrt (acht Minuten später) am Nägelesfelsen.
Die geänderten Zoomstufen rechtfertigen meiner Meinung nach ein erneutes Zeigen der selben Fahrzeuge an fast den selben drei Stellen.
Hier fahren die Regioshuttles wieder unterhalb des Hohenurachs vorbei;
die Holzschafe, die dort eineinhalb Jahre zuvor standen, sind längst entfernt:
Bild 10
Hier steht der Zug wieder am Haltepunkt Wasserfall, diesmal kann man ihn auch als Zug erkennen:
Bild 11
Und da verschwindet er wieder...
Bild 12
Mittlerweile war es kurz nach halb zwölf, um eins sollte der TRI-Ersatzzug zurückkommen. Für den Albabstieg entschied ich mich diesmal für eine Autostraße, die verschneiten Waldwege wollte ich mir nicht nochmal antun.
Die restlichen Bilder des Tages gibt es dann irgendwann nächstes Jahr.
Guten Rutsch und
Viele Grüße
Benny